Der Frühling kommt und viele Makrofans können es bereits kaum erwarten, hinaus in die Natur zu ziehen und die ersten Frühblüher und kleinen, sonnenhungrigen Insekten im Bild festzuhalten. Lassen auch Sie sich von diesem facettenreichen Fotogenre begeistern und steigen Sie mit unseren 15 Tipps zu Ausrüstung, Bildgestaltung, Aufnahme und mehr in die bunte Welt der Makrofotografie ein.
Makrofotografie: 15 essenzielle Tipps, die Sie kennen sollten
1. Auf Augenhöhe mit dem Motiv
In unserem Alltag sind wir daran gewöhnt, die kleinen Motive dieser Welt von oben herab – also quasi aus der Vogelperspektive – zu betrachten. Um Makrofotos interessanter zu gestalten, empfehlen wir auf Augenhöhe mit dem Motiv zu gehen – und wenn es der Erdboden sein muss!
Diesen Einsatz erbrachte auch Jürgen Schmittdiel für dieses Bild. „Ein stattliches Hirschkäfer-Männchen präsentierte sich mir auf einem mit Moos bedeckten Holzstück in etwa 30 Zentimeter Höhe“, erinnert sich der Fotograf und erzählt weiter: „Die tief stehende Juni-Nachmittagssonne zauberte im Hintergrund ein wundervolles Bokeh, also musste ich schnell handeln.“
Zum Einsatz kam das Leica APO-Macro-Elmarit-TL 1:2.8/60mm ASPH auf der Leica T (Typ 701). „Damit der Panzer des Käfers ausreichend scharf abgebildet wurde, blendete ich auf f/8 ab und hielt die Lichtempfindlichkeit für ein rauschfreies Bild mit ISO 200 niedrig.“
Da der Käfer recht lange ruhig sitzen blieb, konnte sich der Fotograf die etwas verlängerte Verschlusszeit von 1/40 s in Verbindung mit einem kleinen Stativ erlauben. Den Fokus richtete Jürgen Schmittdiel auf das ihm zugewandte Auge des Hirschkäfers.
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2. Sanftes Morgenlicht
Am frühen Morgen, wenn die Sonne langsam über den Horizont wandert, ist eine tolle Zeit für die Makrofotografie. Dann verläuft das Tageslicht flach und leuchtet Motive sanft und warm aus. Frühmorgens haben Sie außerdem die Chance, Tau auf Pflanzen und Insekten vorzufinden, der Makromotiven ein schillerndes Extra verleiht, wie die Aufnahme des Marienkäfers unten zeigt.
Ein weiterer Vorteil für die Insektenfotografie sind außerdem die noch kühleren Temperaturen am frühen Morgen, wie Sie in Tipp 10 (s. unten) lesen. Möchten Sie die ersten Sonnenstrahlen des Tages für Ihre Makroaufnahmen nutzen, sollten Sie bereits vor dem Morgengrauen unterwegs sein und Ihr Motiv noch vor Einbruch der Goldenen Stunde ausfindig gemacht haben.
Ähnlich fotogen ist übrigens auch das tief stehende Sonnenlicht kurz vor Sonnenuntergang am Abend (siehe Bild unten). Grundsätzliches zum Thema Licht: Um die Ausleuchtung von kleinen Makromotiven durch vorhandenes Tageslicht zu beeinflussen, erreichen Sie bereits mit einfachen Hilfsmitteln wie einem 5-in- 1-Faltreflektor oder einem Durchlichtschirm (siehe Tipp 12) tolle Ergebnisse.
3. Hintergrund bewusst gestalten
Gehen Sie ganz nah heran und fotografieren ein Tier ohne Umgebung, zeigen Sie im Grunde nur dessen Körper – was bei brillanter Qualität und Schärfe durchaus seinen Reiz haben kann. Beziehen Sie jedoch Teile der Umgebung, des natürlichen Lebensraums und der Pflanzenwelt um das Motiv herum in den Bildausschnitt mit ein, verorten Sie das Motiv und setzen es in einen Kontext.
Zudem können Sie den Hintergrund und die Umgebung für die Bildgestaltung nutzen, indem Sie Farbkontraste erzeugen (siehe Tipp 7) oder mit Linien durch das Bild führen. Um den Hintergrund zu verändern oder Elemente näher zueinander zu bringen, müssen Sie möglicherweise mit der Perspektive spielen.
Bei dieser Aufnahme wurde beispielsweise die flach stehende Sonne am Abend bewusst hinter dem Blütenkopf (Dolde) positioniert, sodass sie von den einzelnen Doldenstrahlen umrahmt wird. Dabei führen der Blütenstängel und die Bewegungsrichtung der Raupe das Auge zum Lichtpunkt hin.
4. Gegenlicht
Fotografieren Sie gegen das Licht, werden die Umrisse Ihres Motivs stärker betont und feine Strukturen wie zum Beispiel Härchen, die bei vielen Tieren und Pflanzen vorkommen, sichtbar gemacht. Am besten gelingt dies am frühen Morgen und Abend, wenn die Sonne tief steht und das Licht weich fällt.
5. Mittlere Blende für sehr kleine Motive
Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe im Bild ist maßgebend für die Bildgestaltung und Wirkung von Aufnahmen. Während kleine Blenden (hohe Werte wie f/16) dabei grundsätzlich eine große Schärfentiefe im Bild erzeugen, wird die Schärfentiefe mit großen Blenden (niedrige Werte wie f/2,8) auf ein Minimum reduziert.
Zudem gilt: Je geringer der Abstand zum Motiv, desto geringer wird die abgebildete Schärfentiefe. Vor allem bei Makrofotos mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1 ergibt sich so ein extrem geringer Schärfebereich. Dennoch gilt – auch bei Makros: Vermeiden Sie zu hohe Blendenwerte, um Beugungsunschärfe zu vermeiden, und setzen Sie stattdessen lieber auf mittlere Blenden, um eine gute Gesamtschärfe zu erhalten.
Das Bild oben zum Beispiel hätte von einer etwas geschlosseneren Blende profitiert. Aufgrund der schwachen Lichtverhältnisse am Abend war Blende f/4 jedoch die bessere Wahl, um die Belichtungszeit kurzzuhalten und den ISO-Wert nicht noch höher drehen zu müssen.
6. Insektenfreundlicher Garten
Holen Sie sich Makromotive direkt vor die Haustüre, indem Sie Ihren Garten in ein Blütenmeer verwandeln. Dabei stellen nicht nur die bunten Blumen selbst tolle Modelle dar, sondern locken auch eine Vielzahl an summenden und krabbelnden Insekten an.
Achten Sie bei der Pflanzenwahl auf eine reichhaltige Blütenvielfalt, die rund um das Jahr als Nahrungsquelle dienen kann. Mit einem Insektenhotel schenken Sie Marienkäfern, Schmetterlingen, Hummeln und Co. außerdem einen ungestörten Wohn- und Nistplatz.
7. Farbkontraste einsetzen
Blaue Lederblümchen im warmen Abendlicht: In Kombination mit dem in Unschärfe getauchten gelb-orange-farbenen Hintergrund entsteht ein reizvoller Komplementär- sowie Kalt-Warm-Kontrast zwischen den Farben.
„Leberblümchen sind meine Lieblingsfrühblüher. Die blauvioletten Pflänzchen bilden einen tollen Kontrast zum Boden, der noch mit braunem Buchenlaub vom letzten Herbst bedeckt ist. Die Goldene Stunde brachte das Herbstlaub dann warm zum Leuchten“, so Fotografin Astrid Emmrich-Wanless.
8. Manuell fokussieren
Je kleiner das Motiv, desto kniffliger ist es in der Regel, den Fokuspunkt exakt zu setzen. Dies gilt vor allem auch für bodennahe Motive, die von anderen Pflanzen umgeben sind und teilweise im Vordergrund etwas verdeckt werden, wie die drei Leberblümchen im Bild links von Astrid Emmrich-Wanless.
Dann neigt der Autofokus nämlich gerne dazu, auf ein Objekt im nahen Vordergrund, das dem Objektiv am nächsten ist, zu fokussieren. Die beste Möglichkeit, den Fokuspunkt bei kleinen Makromotiven genau zu setzen, ist deshalb, manuell zu fokussieren – insbesondere, wenn Sie mit einem Stativ fotografieren und Live-View nutzen.
Über den großen Monitor erhalten Sie nicht nur eine detailreichere Ansicht als beim Blick durch den Sucher, Sie haben auch die Möglichkeit, in den Bildausschnitt hineinzuzoomen und den Fokuspunkt so präzise zu bestimmen. Auch Astrid Emmrich-Wanless setzte den Fokus manuell, um das Leberblümchen-Trio mit perfekter Schärfe im Bild wiederzugeben.
„Durch die bodennahe Ausrichtung der Kamera mit einem Ministativ vernebeln vorgelagerte Efeu- und Buchenblätter das Hauptmotiv, was sich durch eine offene Blende als Unschärfe im Bildvordergrund zeigt und das Leberblümchen-Trio so noch stärker freistellt. Um einen ruhigen und weichen Hintergrund zu erzeugen, fotografiere ich möglichst offenblendig, am liebsten mit f/2,8. Dabei kann das Hauptmotiv aber oftmals nicht komplett scharf abgebildet werden. Mithilfe der Methode des Focus-Stackings (siehe Tipp 15) erzeugte ich 30 Einzelbilder, bei denen ich den Fokus von Bild zu Bild manuell verlagerte“, erklärt die Fotografin.
9. Stabilisierende Hilfsmittel
Viele Makromotive findet man nah am Boden. So ist es eine Grundvoraussetzung, dass kamerastabilisierende Hilfsmittel nicht zu hoch gebaut sind.
Um Ihre Kamera bodennah sowie sicher und stabil (auch) auf unebenen und „dreckigen“ Naturböden platzieren zu können, gibt es verschiedene Produktlösungen: von Reis- oder Bohnensäcken über Kissen, Platten, Tischstative bis hin zu Dreibein-Stativen ohne Mittelsäule, wie zum Beispiel das Ministativ Compact XS Powerzwerg mit Kugelkopf ST-10X von Sirui aus Carbon, das Astrid Emmrich-Wanless nutzte, um mehrere Aufnahmen der kleinen Leberblümchen mit identischem Bildausschnitt aus extrem niedriger Arbeitshöhe zu machen.
Besonders flexible Beine bietet beispielsweise das Joby GorillaPod 5K Kit, dessen Beine sogar um Objekte wie zum Beispiel einen Ast gewickelt werden können. Möchten Sie statt mit einem kleinen Stativ lieber mit einem Bohnensack arbeiten, achten Sie beim Kauf darauf, dass dieser aus wasserabweisenden und robusten Materialien besteht, wie der Outdoor-Bohnensack von RICEQ.
10. Insekten am kühlen Morgen fotografieren
Die meisten kleinen Krabbler und Tiere haben eine relativ hohe Fluchtdistanz, deshalb sollten Sie sich vor allem in einem üben: Geduld! Das Wunschmotiv zu finden und in perfekter Position abzulichten, kann teilweise ganz schön lange dauern. Marco Kienzle zieht deshalb meist in den frühen Morgenstunden auf die Wiesen und Felder.
Dann ist nicht nur das Licht besonders schön (siehe Tipp 2), sondern die Insekten, insbesondere Schmetterlinge, sind aufgrund der kühlen Temperaturen noch träge, fliegen nicht so schnell davon und lassen sich leichter fotografieren.
11. Objektive für Makromotive
Bei der Wahl des Objektivs kommt es in der Makrofotografie neben einer möglichst großen Offenblende vor allem auf eins an: eine kurze Naheinstellgrenze beziehungsweise Fokusdistanz, mit der Sie nah an das Motiv herangehen und es scharf stellen können.
Speziell dafür konzipiert sind Makroobjektive, die mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1 ermöglichen, das Motiv in Originalgröße auf dem Sensor abzubilden (siehe Objektiv unten). Aufgrund einer minimalen Naheinstellgrenze eignen sich aber auch einige Tele-(Zoom-)Objektive für Nahaufnahmen im Makrostil.
Zudem wichtig zu wissen: Einige Objektive mit variabler Brennweite verfügen zwar über die Bezeichnung Makro oder bieten einen sogenannten Makromodus, besitzen aber lediglich Abbildungsmaßstäbe von 1:2, 1:3 oder 1:4. Unser Tipp für alle, die die Makrofotografie bereits gefesselt hat: Schauen Sie sich beim Neukauf im Sortiment der Festbrennweiten um, am besten ab einer Telebrennweite von 60mm. Das hilft dabei, Motive besser freistellen zu können.
Möchten Sie vor allem tierische Makromotive einfangen – die tendenziell eher scheu sind und schnell flüchten, wenn Sie ihnen zu nahe kommen –, empfehlen wir Brennweiten von circa 100 bis 200 mm. Diese bieten Ihnen nicht nur starke Vergrößerungen aus sicherer Distanz, sondern auch mehr Potenzial für einen spektakulären Bokeh-Effekt.
Und für alle, die erstmal in die Makrofotografie hineinschnuppern möchten: Um (Standard-) Objektive „makrofähig“ zu machen, gibt es kostengünstiges Zubehör wie zum Beispiel Nahlinsen, Zwischen-, Umkehr- oder Kupplungsringe.
Produkthinweis
Sigma 105mm F2,8 DG DN Macro Art für Sony-E
►Mit dieser mittleren Tele-Makro-Festbrennweite von Sigma setzte Marco Kienzle die beiden Apollofalter im Bildoben in Szene. Das Makroobjektiv ermöglicht einen Maßstab von 1:1, die Naheinstellgrenze beträgt 29,5 cm.
Produkthinweis
Tamron 70-180 mm F/2.8 Di III VXD -für Sony E-Mount
Produkthinweis
NIKON NIKKOR Z 70-180mm f/2.8
► Diese Telezoom-Objektive von Tamron und Nikon bieten am kurzen Ende des Brennweitenbereichs (70mm) eine Naheinstellgrenze von nur 27 cm.
12. Das Wunschmotiv studieren
Das Bild dieser zwei zarten Apollofalter auf einer Schafgarbe war kein Zufallstreffer, sondern das Resultat einer ausgiebigen Planung: „Nach fast zweijähriger Recherche gelang es mir endlich, ein Habitat dieser wunderschönen und mächtigen Falter zu finden“, verrät Marco Kienzle und erzählt weiter:
„Das Foto entstand an einem frühen Sommermorgen, kurz nach Sonnenaufgang. Am Abend zuvor entdeckte ich den Schlafplatz der beiden Falter und kehrte – nach einer fast schlaflosen Nacht im Auto – im frühen Morgengrauen zurück zu der Stelle. So konnte ich in Ruhe den Bildaufbau gestalten und musste nur noch auf das perfekte Licht der aufgehenden Sonne warten.“
Zum Fotografieren verwendete der Fotograf die Sony Alpha 6500 zusammen mit dem Makroobjektiv Sigma 105mm DG DN Macro Art. Als Hilfsmittel diente zudem ein Sirui AM-284 Stativ mit dem A-10R-Kugelkopf.
„Die Kamerakombi hatte ich für die Feinjustage auf dem Castel-Q-Makroschlitten der Firma Novoflex montiert. Die Schafgarbe habe ich mit einer Pflanzenklammer fixiert und das Hauptmotiv mit einem weißen Durchlichtschirm abgeschattet, damit es besser mit dem weichen, helleren Hintergrund harmoniert“, fügt Marco Kienzle hinzu.
Bei der Aufnahme achtete er vor allem auf eine parallele Ausrichtung des Objektivs zu den Faltern.
Produkthinweis
Walimex pro Mini-Durchlichtschirm 91 cm (faltbar, Transportgröße ca.40 cm, inkl. Transporttasche)
► Schnell aufgespannt und einsatzbereit: Um das Licht noch weicher zu gestalten und das Hauptmotiv abzuschatten, verwendete Marco Kienzle einen weißen Durchlichtschirm.
13. Königsklasse wilde Tiere
Tiere gehören zu den spannendsten Motiven der Makrowelt, aber sie sind oftmals schwer im Bild einzufangen: Im Vergleich zu einer Pflanze bewegen sie sich und sind je nach Art mehr oder weniger scheu. Vermeiden Sie laute Geräusche oder ruckartige Bewegungen, um die Tiere nicht zu verschrecken.
Haben Sie ein Tier entdeckt, geht es an die Komposition und Aufnahme des Motivs. Auch hier ist wieder Geduld gefragt – denn nicht immer sitzt das Motiv perfekt im Bild oder versteckt sich so dekorativ hinter einem Blatt. Werden Sie kreativ und machen Sie das Beste draus!
14. Kreative Blickwinkel
Die Makrofotografie ist ein anspruchsvolles Genre und verlangt neben Übung vor allem technisches Können. Auf der Strecke bleiben darf jedoch auch nicht das künstlerische Potenzial, das die bunte Welt der kleinen Dinge bietet.
So geht es nicht nur darum, die winzigen Motive in stark vergrößerten Nahaufnahmen „zu zeigen“, sondern mit einer gelungenen Komposition Bilder zu kreieren, die über eine Dokumentation des Motivs hinausgehen.
Gehen Sie also nicht nur technisch an die Makrofotografie heran, sondern experimentieren Sie mit kreativen und mutigen Kompositionen und Techniken, um Ihr Motiv auf eine künstlerische Ebene zu bringen.
Manchmal genügt dafür schon ein Perspektivwechsel – wie das Bild oben zeigt: Durch die tiefe (Frosch-)Perspektive und das Fotografieren nach oben – durch ein Blatt hindurch und dem Licht entgegen – wird ein kleiner Frosch als Silhouette dargestellt. Wir alle erkennen das Motiv – aber es wird auf kreative Art und Weise transportiert.
15. Maximale Schärfe mit Focus-Stacking
Eine Hürde, die es in der Makrofotografie immer wieder zu überwinden gilt, ist die geringe Schärfentiefe. Um durchgehend scharfe Bilder zu erhalten, bedienen sich viele Makrofans deshalb einer speziellen Technik, mit der sich die Schärfe quasi „stapeln“ lässt: dem sogenannten Focus-Stacking.
Als Basis für diese Technik dient eine Bilderserie, die vom selben Standpunkt aus und bei identischer Belichtung aufgenommen wurde, während sich der Schärfepunkt Stück für Stück verschiebt (siehe drei Beispielbilder unten).
Die einzelnen Fokusebenen werden anschließend in einer speziellen Stacking-Software oder in Photoshop zusammengefügt. Um Makroaufnahmen mit maximaler Schärfe zu erzielen, setzt auch Digital- PHOTO-Leser Norbert Weiß häufig diese Technik ein und nutzt die spezielle Stacking-Software Helicon Focus 8 zum Zusammenfügen der Einzelbilder.
Um statische – oder „stillhaltende“ – Makromotive mit erweiterter Schärfentiefe abzubilden, nehmen Sie eine Fokusreihe auf und verbinden die Einzelaufnahmen am Rechner oder in der Kamera zu einem Bild. Hier zu sehen: Drei Fokusebenen aus einer Reihe mit insgesamt 15 Einzelfotos, die Norbert Weiß zu dem finalen Bild (s. oben)zusammenfügte.
Dieses Foto entstand allerdings direkt mittels der internen Software seiner Kamera: „Die Focus-Stacking-Funktion der Olympus OM-D EM 1 Mark 2 bietet die Möglichkeit, bis zu 15 Bilder mit unterschiedlichem Fokuspunkt zu einem scharfen Foto zu verrechnen. So entstand auch dieses Bild an einem regnerischen Frühlingstag zu Hause. Meine Idee war, einen Löwenzahnsamen ausbalanciert auf einem Grashalm formatfüllend ins Bild zu setzen“, erzählt der Fotograf und fügt hinzu:
„Den Grashalm fixierte ich zwischen den zwei Klammern meines kleinen Duo-Reflexarm-Kits. Mit einer kleinen Spritze brachte ich die Tropfen auf und platzierte den Löwenzahnsamen mit einer Pinzette. Ein dunkles Tuch diente als Hintergrund und eine kleine Taschen- sowie eine LED-Flächenleuchte als Ausleuchtung.“
Die Kamera und das Makroobjektiv M.Zuiko Digital ED 60mm F2.8 Macro sicher und stabil auf einem Stativ platziert, stellte Norbert Weiß eine automatisierte Stackingreihe ein und ließ die Kamera ihre Arbeit machen: „Das fertige Bild – bestehend aus 15 Aufnahmen – wurde als JPEG abgespeichert, was für mich in diesem Falle absolut ausreichend war. Die finale Bearbeitung und Schwarzweiß-Konvertierung erfolgte dann noch in Photoshop.“
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