Fernab von der direkt sichtbaren Welt gibt es noch eine spannende Parallelwelt zu entdecken: Und zwar die Welt der Makrofotografie. Der Reiz liegt darin, die gewohnte Umgebung noch einmal mit völlig neuen Augen zu sehen und die kleinen Dinge zu entdecken.
Wenn man sonst eher Porträts fotografiert, könnte man denken, man kommt um Nahaufnahmen irgendwie herum. Allerdings gibt es im Alltag immer wieder Situationen, in denen man Makro fotografieren muss: So z.B. die Fotografie von kleinen Produkten, das Ringfoto bei der Hochzeitsreportage oder andere detaillierte Aufnahmen. Details können auch in Porträtserien sehr abwechslungsreich wirken.
In diesem Beitrag zeige ich dir vier Möglichkeiten, wie du über den meist recht geringen Vergrößerungsmaßstab der Standardobjektive hinaus kommst. Und auch mit sehr günstigen bis sogar kostenlosen Techniken faszinierende Makros fotografierst.
Dazu gibt es noch zusätzliche Tipps zur Makrofotografie, Ausleuchtung und vielem mehr.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Makrofotografie überhaupt?
In der Makrofotografie werden die kleinen Dinge ganz groß abgebildet. Egal ob Insekten, kleine Gegenstände oder andere Details: Ziel ist es, diese winzigen Motive formatfüllend auf Fotos zu zeigen. Und dadurch Details sichtbar zu machen, die man mit dem bloßen Auge vielleicht gar nicht sieht.
Wenn du schon einmal probiert hast mit deiner Kamera etwas möglichst groß abzubilden, wirst du das Problem kennen: Ab einer bestimmten Entfernung will das Objektiv einfach nicht mehr scharf stellen. Das deutet darauf hin, dass die Naheinstellgrenze bereits unterschritten wurde. Diese ist bei jedem Objektiv im zugehörigen Technik Datenblatt einsehbar. Je kürzer diese ist, desto näher kann das Objektiv noch fokussieren. Zusammen mit der jeweiligen Brennweite kann man mit bestimmten Objektiven also mal mehr oder weniger nah ans Motiv ran.
Der Abbildungsmaßstab gibt dabei an, wie groß ein Objektiv kleine Dinge abbilden kann. Die Makrofotografie beginnt ab einem Maßstab von 1:1.
Abbildungsmaßstab 1:1 – was bedeutet das konkret? Im Grunde kann ein solches Objektiv lebensgroß abbilden. Ausschlaggebender Bezugspunkt ist dabei die Sensorgröße. Diese ist bei einer Vollformatkamera bekanntlich 36mm breit. Sprich: Wenn du z.B. ein 3,6cm großes Objekt formatfüllend fotografieren kannst (das Objekt beginnt am linken Bildrand und endet beim rechten), so erhält man den Abbildungsmaßstab 1:1.
Natürlich gibt es auch noch höhere Vergrößerungen wie z.B. 2:1 Aufnahmen. Hier würde man dann ein 1,8cm langes Objekt einmal quer über das Vollformat Bild abbilden können. Je nach Methode, die ich gleich vorstelle, ist mal mehr, mal weniger drin.
Zum Vergleich: Ein gewöhnliches Porträt Objektiv wie z.B. das sehr gute Sony Zeiss 55mm 1.8 bietet standardmäßig einen größten Abbildungsmaßstab von lediglich 1:7,1.
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Beispiel für den Abbildungsmaßstab meiner Objektive:
- Sony 24mm 1.4: 1:5,9
- Sigma 35mm 1.4: 1:5.2
- Sony Zeiss 55mm 1.8: 1:7,1
- Sony 85mm 1.4 GM: 1:8,3
- Tamron 28-75mm 2.8: 1:2,9 (Weitwinkel) – 1:4 (Tele)
Von meinen Objektiven hat das 85mm also den kleinsten Abbildungsmaßstab. Wie du siehst, hat der Abbildungsmaßstab also nichts mit der reinen Brennweite zu tun, sondern ist nur in Kombination mit der Naheinstellgrenze relevant. Das ist konstruktionsbedingt bei jedem Objektiv etwas anders. Mein Objektiv mit dem größten Abbildungsmaßstab ist demnach mit 1:4 das Tamron 28-75mm 2.8. Das bedeutet, dass 1cm in der Realität lediglich 0,25cm auf der Sensorfläche einnimmt.
So solltest du auch einfach mal kurz im Datenblatt recherchieren, welches deiner Objektive von Haus aus am größten abbilden können. Mit diesem Wissen wählst du dann dein Objektiv für Methode 2 und 3, dessen Abbildungsmaßstab wir dann noch vergrößern.
Spezielle Makroobjektive beginnen dagegen bei 1:1. Solche Makroobjektive stellen allerdings oft einen erheblichen Kostenpunkt dar. Daher fangen wir mal mit einer kostenlosen Möglichkeit an. Darüber hinaus finde ich es oft spannender, einen noch größeren Maßstab als “nur” 1:1 abbilden zu können.
Hinweis: Auch den Cropfaktor von APS-C Kameras kann man sich noch zu Nutze machen, um mit dem selben Objektiv noch näher abzubilden.
Beachte folgende Einstellungen für Makro Fotos
Bevor wir gleich zu den Methoden kommen, möchte ich noch ein paar kniffelige Eigenheiten von Makro Fotos erwähnen. Diesen werden wir immer wieder begegnen, wodurch die folgenden Einstellungen und Tipps für alle Makro Methoden gelten:
- Geringe Schärfentiefe beachten: Durch die extrem geringe Fokusdistanz und Nähe zum Motiv gibt es nur eine Hauchdünne Schärfeebene. Daher ist es für Makro Aufnahmen oft erforderlich, die Blende zu schließen, um mehr Schärfentiefe zu erhalten. Fortgeschrittene nutzen daher oft auch Focus Stacking für ihre Makrofotos.
- Kurze Verschlusszeit oder Stativ nutzen: Du wirst schnell merken, dass durch die Vergrößerung auch deine zittrige Hand verstärkt wird. Dadurch müsste man eine sehr kurze Verschlusszeit wählen. Durch die bereits etwas geschlossene Blende würde nun der ISO Wert enorm leiden. In den meisten Situationen macht ein Stativ daher Sinn. Auch dafür, um den Fokus besser treffen zu können. Hier geht es wirklich um Millimeter! Alternativ kann man oft auch das Objektiv z.B. auf dem Tisch auflegen.
- Künstliches Licht benutzen: Die Voraussetzung, um nicht immer das Stativ nutzen zu müssen, ist viel Licht. Man benötigt wie eben angesprochen eine geschlossene Blende, als auch kurze Verschlusszeiten bei Fotos aus der Hand. Entsprechendes Fotografie Zubehörstelle ich gleich vor. So viel vorneweg: Available Light ist bei Makros nicht wirklich von Vorteil.
1. Kostenlose Nahaufnahmen durch Retro Objektiv Stellung
Gerade mit dem mitgelieferten Kit Objektiv (z.B. 18-55mm) lässt sich eine enorme Vergrößerung erzielen. Im Grunde geht es darum, das Objektiv einfach abzuschrauben und verkehrt herum vor den Sensor zu halten. Kein Witz! Es mag am Anfang etwas unglaubwürdig aussehen – aber es funktioniert gefühlt wie ein Mikroskop.
Diese Methode bringt einen unglaublich großen Abbildungsmaßstab. Auf meiner Fujifilm konnte ich einen Zentimeter beinahe einmal von links nach rechts über den Sensor abbilden. Der Sensor ist knapp 24mm breit. Man bekommt mit dieser Methode also eine Vergrößerung von 2:1 und mehr hin.
Das bringt allerdings auch vier Nachteile mit sich:
- Sobald die Kontakte der meist vollkommen elektronischen Objektive getrennt wird, lässt sich Blende und Fokus nicht mehr wirklich kontrollieren.
- Durch die Trennung der Kontakte hat man in der Nachbearbeitung auch keine Metadaten.
- Der Sensor liegt bei den spiegellosen Modellen mehr oder weniger offen liegt und könnte Staub abbekommen. Das schadet dem Sensor natürlich nicht, beschleunigt aber den Zeitintervall bis zur nächsten Kamera Sensorreinigung.
- Man hat keine Hand mehr frei, da man das Objektiv an die Kamera halten muss. Dadurch wird es auch schwierig, mit einem Stativ zu arbeiten.
Einige Probleme lassen sich daher mit speziellen Retro Objektiv Adaptern* bewältigen, mit denen man das Objektiv fix umgekehrt am Anschluss anbringen kann. So wird es schon einmal weniger fummelig. Es gibt sogar Umkehrringe mit elektronischer Verbindung zur Kamera*. Ich habe bisher aber nur die manuelle Variante getestet.
So machst du Makro Fotos mit dem umgekehrten Standard Zoom Objektiv:
- Nimm das Objektiv ab
- Halte es umgedreht (mit der Frontlinse) vor den Sensor
- Optional kannst du auch einen Adapter verwenden und das Objektiv festschrauben
- Stell die Belichtung an deiner Kamera über Belichtungszeit und ISO ein
- Aktiviere wenn nötig die “Auslösung ohne Objektiv” im Kameramenü
- Fokussiere, indem du den Abstand deiner Kamera zum Motiv entsprechend änderst. Gehe bis auf ein paar Zentimeter heran, bis man etwas erkennen kann.
- Drücke den Auslöser
Zwischenfazit: Diese kostenlose, aber experimentelle Möglichkeit bietet zugleich die höchste Vergrößerung der folgenden Methoden mit sich. Der Nachteil ist allerdings, dass es sich oftmals nur sehr schlecht kontrollieren lässt.
2. Makrofotografie mit Zwischenringen
Eine weitere Möglichkeit den Abbildungsmaßstab zu erhöhen, liegt im Abstand zwischen Kamera und Objektiv. Jedes Objektiv ist exakt auf den jeweiligen Kameranschluss und das jeweilige Auflagemaß abgestimmt. So funktioniert dann auch die Fokussierung auf unendlich ohne Probleme.
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Erhöht man den Abstand zwischen Kamera und Objektiv, so verlagern sich die möglichen Fokus Abstände. Scharfstellen auf unendlich ist dann zwar nicht mehr möglich, aber dafür reduziert man die Naheinstellgrenze. Und genau das wollen wir für ein Makro ja auch, denn dadurch steigt der Abbildungsmaßstab.
Um diesen Abstand zu vergrößern, gibt es aufwändige und teure Makro Balg Konstruktionen*. Oder einfach Makro Zwischenringe*, die den Abstand zwischen Kamera und Objektiv realisieren. Der Vorteil: Diese Zwischenringe sind mit Kontakten des jeweiligen Kameraanschlusses ausgestattet und übertragen damit sämtliche elektronische Kommunikation weiterhin zum Objektiv.
So machst du Makro Fotos mit Zwischenringen:
- Nimm dein Objektiv vom Kamerabody ab
- Bring die Zwischenringe am Objektiv an
- Schraub das Objektiv mit den Zwischenringen wieder an das Kameragehäuse
- Drücke den Auslöser
Je nach gewünschtem Abbildungsmaßstab kann man einen längeren oder kürzeren Zwischenring aus dem Set wählen. Oder die Zwischenringe für maximale Vergrößerung kombinieren. Nutze die Ringe mit dem Objektiv, das von Haus aus laut Datenblatt den größten Abbildungsmaßstab besitzt.
Nachteil: Der Autofokus wird zwar übertragen, fängt aber oftmals in Extremsituationen an zu pumpen. Daher wechsle ich oft auch hier auf den manuellen Fokus. Ein Fokus auf unendlich ist mit angebrachten Objektiven wie gesagt nicht mehr möglich. Je weiter das Objektiv vom Sensor weg wandert, desto mehr Lichtstärke verliert man. Das kostet auch wieder ISO Stufen oder erfordert mehr Licht.
Zwischenfazit: Die Makro Zwischenringe bringen zwar keinen so großen Abbildungsmaßstab wie die Umkehr-Methode, dafür wirkt die Verwendung allerdings vertraut. Im Grunde fühlt es sich noch wie ein richtiges Objektiv an, da man es ganz normal anschließt und auch die elektronischen Kontakte weiterhin übertragen werden. Dadurch bleiben auch die Metadaten im Nachgang erhalten.
3. Makro fotografieren mit Makrolinse / Nahlinse
Wie kann man im Alltag z.B. kleine Schriften besser lesen? Richtig – mit einer Lupe. Man hält sich also ein spezielles Glas vor die Augen, wodurch man alles größer sieht.
Spezielle Makro Nahlinsen sind wie ein Lupe für die Kamera.
Solche Nahlinsen kauft man sich in der entsprechenden Objektivgröße und schraubt sie wie einen Filter auf. Die Sets beinhalten dabei mehrere Linsen, die man dann auch kombinieren kann. Auf dem Rand sind dafür entsprechende Zahlen notiert, die Aufschluss über die Stärke und Vergrößerung geben. Zum Beispiel “Close Up +4”.
So machst du Makro Fotos mit Nahlinsen:
- Schraube die entsprechende Linse auf das Filtergewinde vom Objektiv
- Wähle die entsprechende Stärke oder kombiniere auch mehrere Linsen
- Drücke den Auslöser
Wie du siehst ist die Verwendung also von allen bisherigen Methoden die leichteste. Das Objektiv bleibt von Anfang an auf der Kamera. Man schraubt einfach nur die Linsen drauf und los geht’s! In meinem Versuch mit der Fujifilm hat der Autofokus hier noch relativ gut funktioniert.
Die Sache hat aber wie immer auch einen Nachteil: Was passiert, wenn man auf das von Ingenieuren entwickelte 1500€ Objektiv ein paar Billig-Linsen für 17€ schraubt? Richtig – die Bildqualität leidet. Oft treten dadurch Verzerrungen und stark auffällige chromatische Aberrationen auf. Ich selbst habe für den Test leider nur diese günstigen Nahlinsen – vielleicht ist es mit höherwertigen Markenprodukten besser. Kann ich aber nicht beurteilen.
Zwischenfazit: Die Nahlinsen bringen einen ähnlichen Vergrößerungsmaßstab wie die Zwischenringe. Dazu eine gute Handhabung durch einfaches Aufschrauben. Nachteil ist, dass man immer direkt durch die Linsen durchfotografiert – daher ist die Qualität, anders als bei den Zwischenringen, mehr als entscheidend für die spätere Bildqualität. Gegenüber den Zwischenringen braucht man für jedes Objektiv mit anderem Filterdurchmesser ein anderes Set an Ringen.
4. Verwendung spezieller Makroobjektive
Es gibt Objektive für jeden Anwendungsfall und damit auch für die Makrofotgrafie. Meist sind es Objektive um die 100mm Brennweite mit einer Blende F2.8. Und eben der Möglichkeit, sehr nah zu fokussieren. Diese Objektive bieten von Haus aus einen Abbildungsmaßstab von mindestens 1:1.
Natürlich kann man die Objektive auch noch für weitere Dinge verwenden, als nur Makros. Auch wenn sie eben genau darauf optimiert sind. Das merkt man auch an der Schärfe, die bei Porträts dann oft wieder zu übertrieben erscheint. Das ist aber Geschmackssache. In der Makrowelt bietet eine solche Schärfe allerdings einen tollen Effekt. Ansonsten eignen sich die Objektive auch gut für Produkte.
Makroobjektive sind gute Allrounder, da man von ganz nah bis ganz fern alles mögliche fotografieren kann.
Der Fokus lässt sich oft über einen kleinen Schalter am Objektiv einstellen. Z.B. ob das Objektiv auf unendlich, oder nur im Nahbereich fokussieren soll.
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Nachteile? Eigentlich keine. Außer wenn man einen noch größeren Abbildungsmaßstab möchte. Die meisten Makro Objektive bilden eben 1:1 ab (ein umgedrehtes Kit Objektiv im Vergleich dazu oft sogar 2:1). Dazu kommt dann noch der Anschaffungspreis, der im Vergleich zu den anderen Methoden doch recht hoch ist.
Zwischenfazit: Mit einem speziellen Makro Objektiv wird man die besten Ergebnisse erzielen. Das Objektiv lässt sich intuitiv verwenden, so wie man es auch von anderen Objektiven gewohnt ist. Die Bildqualität macht hierbei auch keinerlei Kompromisse. Makro Objektive sind bekannt für ihre enorme Schärfe. Wenn man viele Makro Fotos oder auch Produkte fotografiert, lohnt sich die Anschaffung. Auch diese Objektive können für einen höheren Abbildungsmaßstab gegebenenfalls noch um Zwischenringe ergänzt werden.
Empfehlungen Makro Objektiv:
- Sony E: Sigma 105mm 2.8 DG DN Makro* (auch für L-Mount)
- Fujifilm: Fujifilm XF 60mm 2.4 Makro*
- Nikon Z: Laowa 100mm 2.8 Makro 2:1*
- Canon: Canon 100mm 2.8 L Makro*
5. Ausleuchtung von Makro Motiven
Wie schon angedeutet, braucht man für Makro Fotos viel Licht. Das liegt nicht nur daran, dass man die Blende für eine annehmbare Schärfentiefe schließen muss. Auch schluckt z.B. die Zwischenring Methode noch zusätzliches Licht. Hat man gerade kein Stativ zur Hand, muss auch die Verschlusszeit sehr kurz gewählt werden, da Verwackler wie bei Teleobjektiven extrem stark übertragen werden.
Einen Vorteil gegenüber der Ausleuchtung einer kompletten Person gibt es dennoch, was uns die Sache etwas erleichtert:
Lichtquellen müssen bei Makro Fotos motivbedingt nicht sonderlich groß sein und können sehr nah positioniert werden.
Sprich: Am Anfang könnte man rein theoretisch auch schon mit der Smartphone LED Taschenlampe ausleuchten. Ich selbst empfehle dafür aber ein RGB Pocket Light. Diese mobilen Lichter können auch für andere Anwendungen praktisch sein, da sie jede Farbe in stufenloser Stärke anzeigen können. Das Falcon Eyes F7 Pocket RGB Light* ist in dieser Rubrik sehr empfehlenswert. Dieses habe ich auch für die Aufnahmen in diesem Beitrag benutzt.
Durch den Akku konnte ich dieses Licht auch völlig frei positionieren. Und dabei auch sehr nah ans Motiv herangehen. Gerade die Wassertropfen konnte ich mit diesem doch recht harten Licht zum glänzen bringen. Ansonsten kann man natürlich auch auf einen entfesselten Blitz inkl. Softbox zurückgreifen.
Ein normaler Aufsteckblitz oder gar der kamerainterne Blitz werden für Makros nicht funktionieren. Das Objektiv wird das Licht wahrscheinlich verdecken.
Das Problem ist hier, dass das Motiv meist sehr nah vor der Linse ist. Gerade bei der Umkehr-Methode berührt man das Motiv schon beinahe mit der Linse. Daher ist das Motiv oft im Schatten vom eigenen Objektiv. Ich empfehle daher eher eine Ausleuchtung von der Seite oder im Gegenlicht. Das ist mit einem entfesselten Blitz oder eben einem kleinen Dauerlicht möglich. Dadurch wird die Lichtstimmung im Bild wahrscheinlich aber sowieso spannender aussehen.
Alternative ist daher auch ein richtiger Makroblitz*, der wie ein Ringlicht direkt vorne am Objektiv befestigt wird. So ist das Objektiv dann nicht mehr im Weg und das Licht kann ohne Hindernis zum Makro-Motiv gelangen.
Fazit: Der Gewinner ist…
Die Makrofotografie und deren Techniken sind ein Eintrittsticket in eine faszinierende Parallelwelt. Immer wenn man denkt, man hat schon alles gesehen, entdeckt man wieder neue spannende Motive. Und das eigentlich direkt vor deiner Nase. Man nimmt es im Alltag nur nicht so wahr.
Man kennt es, dass man denkt: An einem Tag wie heute – was soll man da groß an Fotos machen? Das sieht dann meistens irgendwie so aus:
Geht man nun aber einfach näher rein – um genau zu sein viel viel näher – so kommt etwas wie das hier raus:
Faszinierend. Die Schwelle zum Einstieg ist dabei auch relativ niedrig gehalten. Es gibt Techniken für alle Anforderungen und jeden Geldbeutel – angefangen bei der kostenlosen Retrotechnik. Doch welche Technik ist nun eigentlich die beste? Welche nutze ich am häufigsten?
Alle Techniken haben viele Vor- und Nachteile. Die eine ist relativ fummelig und braucht etwas Übung. Die andere vergrößert dafür nicht so groß. Bei der nächsten leidet die Bildqualität. Ein richtiges Makro Objektiv lohnt sich nicht direkt für jeden. Ich kann schon einmal sagen, welche Technik ich weniger bis gar nicht nutze: Die Makrolinsen. Mit ihnen lässt sich zwar angenehm mit Autofokus fotografieren, allerdings driftet mir hier die Bildqualität zu sehr ab.
Stattdessen nutze ich meistens die Zwischenringe, sowie das umgedrehte Kit Objektiv. Je nachdem, wie hoch die Vergrößerung ausfallen soll. Für Produkte und Detailansichten (z.B. um Ausrüstung auf dem Blog zu zeigen) nutze ich die Zwischenringe. Wenn ich eine extreme Vergrößerung brauche, greife ich auf die APS-C Kamera zurück und drehe das Objektiv um.
Nichtsdestotrotz: Wer regelmäßig viele Makros, Produkte und co. fotografiert, für den wird sich ein Makroobjektiv dennoch lohnen. Hiermit wird ein professionelles, gewohntes und hochwertiges Arbeiten möglich. Ich war auch schon kurz davor mir eines zu bestellen, habe es aber erst einmal noch vertagt.
Wenn du dich intensiver mit dem Thema Makrofotografie auseinandersetzen möchtest, empfehle ich dir die Anschaffung von einem Ratgeber, wie dem Buch “Die große Makrofotografie Fotoschule”*.
Wie sieht es bei dir aus? Hast du dich schon mit der Makrofotografie auseinandergesetzt? Was war bisher dein spannendstes Motiv? Schreib es in die Kommentare!
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